as1„Stürmische See – Faszination Papiermechanik“ ‚Das Boot stürzt in ein Wellental, droht zu versinken, fängt sich wieder und schwimmt oben auf. Den Bootsmann reißt es bei der Talfahrt aus der Hocke, während die Lachmöwe ungerührt auf dem Steven hockt.‘ Diese mechanische Papiermaschine ist nur ein Modell aus der Sammlung des Bremer Papiergestalters Walter Ruffler, die im „bademuseum“ in der Ausstellung „Stürmische See“ gezeigt werden. Oftmals fantasievoll und witzig, manchmal ironisch und karikaturhaft in der Darstellung und in der Bewegung, nutzen die mechanischen Papiermaschinen die gleichen Mechanismen wie richtige Maschinen. Neben einer umfangreichen Sammlung von Papiermodellen und mechanischen Bilderbüchern hat Walter Ruffler mehr als zwanzig Modelle selbst konstruiert, die neben der Sammlung in den vergangenen Jahren in vielen Ausstellungen gezeigt wurden. Die Ausstellung auf Norderney zeigt maritime Modelle und Bücher, Beispiele unterschiedlicher Antriebsarten (Drehkurbelmechanik, Sand, Wind) Papiermechanik aus verschiedenen Ländern und informiert über Konstruktion und Zusammenbau von Papiermaschinen. In der Ausstellung, die sich gleichermaßen an Kinder wie an Erwachsene richtet, werden nicht nur Geschichte und Funktionsweise der Papiermaschinen anschaulich vermittelt, sondern man kann auch vieles selbst ausprobieren und in Bewegung bringen. . . . . . . .
as2„L. Herzog, Bremen – Ansichten von Norderney 1878 bis 1885“ Weniger auf dem ostfriesischem Festland als vielmehr in den prosperierenden Seebädern Norderney und Borkum boten bereits vor der Mitte des 19. Jahrhunderts Wanderfotografen ihre Dienste an. Den aus den großen Städten stammenden Badegäste war das Medium Fotografie vertraut, vor allem aber konnten sie fotografische Artikel bezahlen, denn um 1890 kostete ein Bild im Visitenformat noch den Stundenlohn eines Handwerkers. Erst verbesserte Aufnahme- und Vervielfältigungstechniken ermöglichten die preisgünstige Herstellung von Fotografien. Dies förderte die Verbreitung und gewerbliche Nutzung des Bildes, welches auch als Reiseandenken immer beliebter wurde. Neben dem aus Hannover stammenden Hoffotografen Edmund Risse war es der Bremer Fotograf Laurentius Christoph Herzog (1831-1931), welcher in den Jahre 1878 bis 1885 viele eindrucksvolle Aufnahmen des Ortes und des Bade- und Strandlebens machte. In Zusammenarbeit mit der auf Norderney ansässigen Buch- und Verlagshandlung sowie Druckerei von Hermann Braams entstanden eine Vielzahl von fotografischen Sammelbildern, dazu Bildmappen und Leporellos mit dem Panorama der Insel. Aus der Sammlung des Stadtarchivs Norderney werden im „badmuseum“ in einer Sonderausstellung zahlreiche Aufnahmen von Herzog gezeigt. Sie verschaffen dem Betrachter interessante Einblicke in das Ortsbild sowie das Strand- und Badeleben auf Norderney, wenige Jahre nach der Reichsgründung.

Die Doppelausstellung wurde gezeigt vom 25. September bis zum 6. November 2005.