Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzten verschiedene Firmen Sammelbilder als wirksames Werbemittel ein, um damit den Absatz ihrer Produkte zu erweitern bzw. ihre Kundschaft an sich zu binden. Besonders die Firmen Liebig’s Fleischextrakt, Stollwerck und Palmin ließen zehntausende der Bilder drucken. Die Bilder bestachen durch drucktechnische Brillanz, durch prachtvolle, das Auge reizende Farben und durch einfache, anschauliche und einprägsame Botschaften.
Die Schokoladenfabrik der Gebrüder Stollwerck setzte verstärkt auf Sammelbilder von hoher künstlerischer Qualität. Vorlagen für diese Kleinkunstwerke lieferten viele der damaligen bekannten Maler, wie Max Liebermann, Adolph Menzel, Max Slevogt, Hans Baluschek, Otto Modersohn, Heinrich Vogeler und viele andere; dazu auch Plakatkünstler, Karikaturisten u.a. Schon die ersten Sammelbilder waren für die „Hosentaschen“ der Kinder bestimmt, daneben erschienen aber auch seltene, teure Serien, die nur wohlhabende Erwachsene erwerben konnten.
Reklamesammelbilder wurden bislang von der Kunstgeschichte kaum wahrgenommen.
Die Sonderausstellung im bade~museum – erarbeitet und zusammengestellt vom Autor und Sammler Detlef Lorenz und dem Museum Europäischer Kulturen in Berlin – zeigt die Vielfalt der Motive und Themen der Sammelbilder und stellt verschiedene Künstler vor.Spielen liegt in der Natur des Menschen uns somit auch die Erfindung und Herstellung von Spielzeug. Zu allen Zeiten gab es Spielzeug, eine grössere Vielfalt aber erst seit dem 19. Jahrhundert. Diese Vielfalt und auch die Verwendung verschiedener Materialien ging einher mit dem technischen Fortschritt. Spielzeug einer bestimmten Epoche ist zugleich Ausdruck des sozialen, kulturellen und politischen Umfeldes.
Das bade~museum präsentiert eine Ausstellung des Museums Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin im Rahmen des Föderalen Programms der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Die Ausstellung wurde vom 07. Juni 2008 bis 03. September 2008 im bade~museum gezeigt.