GemaeldeFolkertsAusschnitt
FolkertsSee und Küste waren die bestimmenden Themen des Malers Poppe Folkerts, der 1875 auf Norderney geboren wurde und dort 1949 starb. Nach dem Kunststudium in Berlin, Königsberg, Düsseldorf und Paris wie ausgedehnten Fahrten mit Schiffen der Kaiserlichen Marine kehrte er auf seine Heimatinsel zurück. Hier ließ er sich 1913 ein Atelierhaus (den „Malerturm“) mit uneingeschränktem Blick über das Meer errichten. Im Stil eines von ihm spezifisch entwickelten Impressionismus malte Poppe Folkerts von nun an die See und den Alltag an der Küste, Fischer- und Segelboote, Dampfer aber auch Portraits. Seine Bilder – ebenso kraftvoll wie sensibel gemalt – faszinieren durch die besondere Perspektive und Farbgestaltung, dabei berücksichtigend das helle Licht an der Küste, die unterschiedlichen Wetterlagen und die Bewegung des Meeres.

Zehn Jahre nach der Gedächtnisausstellung zum 125. Geburtstag von Poppe Folkerts – veranstaltet vom Seglerverein Norderney e.V., dessen Mitbegründer Poppe Folkerts war – bietet sich erstmals wieder die Möglichkeit, die Werke dieses allgemein bekannten und anerkannten Malers kennen zu lernen. In Fachkreisen gilt Poppe Folkerts neben Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt als einer der bedeutendsten deutschen Impressionisten.

Poppe Folkerts verband eine lebenslange Freundschaft mit dem Bildhauer Professor Wilhelm Krieger (1877 – 1945).

Meine Wiege Stand auf Norderney
Professor Wilhelm Krieger – Tierplastiken

Krieger03Wilhelm Krieger um 1936. © Hajo KriegerPoppe Folkerts hatte zunächst auf Norderney bei dem Maler und Glaser Eduard Theodor Krieger (1849 – 1895) eine Lehre als Dekorationsmaler absolviert, die auch Wilhelm, Sohn des Lehrmeisters, 1896 in Bremen abschloss. Danach zog Wilhelm Krieger nach München und widmete sich der Landschaftsmalerei, ab 1903 auch mit Entwürfen für kunstgewerbliche Gegenstände. Seine große Leidenschaft gehörte aber der Bildhauerei von Tierplastiken. Bereits vor seinem Umzug nach Herrsching am Ammersee (1912) entstanden verschiedene Plastiken, die auf wichtigen Kunstausstellungen in München und Berlin gezeigt wurden. In Zusammenarbeit mit Porzellanmanufakturen und Kunstgießereien konnten seine Werke in hoher Auflage in Steingut, Porzellan und Bronze zum Kauf angeboten werden, welche noch heute gesuchte Sammlerobjekte sind. Besonders die Bronzen zeigen das großartige handwerkliche Können und das Geschick des Autodidakten Wilhelm Krieger. Bei seinem Schaffen hielt sich Krieger an die genaue anatomische Wiedergabe der Tiere, wodurch sich seine Werke von denen anderer namhafter Tierbildhauer unterscheiden.

Bereits von März bis Mai 2010 wurden mehr als 30 Tierbronzen im Conversationshaus auf Norderney gezeigt, eine Auswahl davon präsentiert nun das bade~museum. Die Ausstellung erinnert an den auf Norderney geborenen Künstler und würdigt sein Werk.

Die Ausstellung wurde vom 13. Juni 2010 bis 31. Oktober 2010 im bade~museum gezeigt.