Das Rote Kreuz auf Norderney
Von der Sanitätskolonne zur modernen Hilfsorganisation

30. April – 5. Juni 2022

125 Jahr Geschichte des Roten Kreuzes auf Norderney: Dieses Jubiläum nimmt das Museum Nordseeheilbad Norderney in Zusammenarbeit mit dem DRK-Ortsverein Norderney zum Anlass, um die wechselvolle Geschichte der Rotkreuzbewegung auf der Insel zu zeigen. Bereits 1897 gründete sich eine sogenannte Krieger-Sanitätskolonne, die sich aus den Reihen des Norderneyer Kriegervereins rekrutierte. Aufgabe der Kolonne war im Kriegsfall vor allem die Erstversorgung der Soldaten auf dem Schlachtfeld sowie den Verwundetentransport. In Friedenszeiten wurden diese Fähigkeiten eingeübt, standen aber auch der Allgemeinheit zur Verfügung. Die Kolonne stand für Krankentransporte sowie als Sanitätswachen bereit, zur Badesaison wurden Unfallmeldestellen im Ort organisiert.

Zwei Jahre später, 1899, gründete sich auch ein Zweigverein des Vaterländischen Frauenvereins, der sich ebenfalls in den Rotkreuzdienst stellte. Der Langtitel des Vereines veranschaulicht diese Aufgaben: „Deutscher Frauenverein zur Pflege und Hilfe für Verwundete im Kriege“. In Friedenszeiten widmete sich der Verein der Linderung von „wirtschaftlicher und sittlicher Not“ sowie der Ausbildung der Vereinsmitglieder. Die Mitglieder beider Vereine wurden in den beiden Weltkriegen für den Sanitätsdienst in den jeweiligen Heeren herangezogen.

Aus beiden Vereinen entstand im Verlauf des 20. Jahrhunderts der heutige DRK-Ortsverein.
Die Geschichte des Ortsvereines ist in der Ausstellung eng verwoben und eingebunden in die geschichtliche Entwicklung des Internationalen Roten Kreuzes sowie des Deutschen Roten Kreuzes und seinen Vorgängerinstitutionen. Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung erhalten somit nicht nur einen Einblick in die Stadt- und Inselgeschichte, sondern auch einen allgemeinen Überblick über die Entstehung und die Aufgaben des Roten Kreuzes weltweit.