Faltfächer

Bereits in der Antike wurden vor allem langstielige Fächer zur Abkühlung und zur Abwehr von Insekten genutzt. Faltfächer verbreiteten sich aber erst im 16. Jahrhundert in Europa, nachdem portugiesische Händler sie aus Ostasien mitbrachten. Wie vorherige Fächer wurden sie schnell zum Statussymbol – besonders am französischen Hof. Gerade Faltfächer boten dabei unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. Es gab eine Vielzahl an Materialien, die sich zur Herstellung anboten, wie etwa Elfenbein, Perlmutter oder edle Hölzer für die Stäbe und Seide, Pergament oder „Schwanenhaut“ – feines Leder junger Lämmer – für das Blatt. Das Blatt der Faltfächer bot zudem viel Platz für Motive, wie nachgeahmte Gemälde, Darstellungen politischer Ereignisse, gemalte Szenerien oder feine Stickereien wie zum Beispiel auf unserem Fächer mit Pailletten. Bis heute gibt es den Mythos einer geheimen Fächersprache, die früher einen diskreten Flirt ermöglicht haben soll. Diese Geheimsprache geht allerdings auf einen Fächerhersteller zurück, der sich diese Mitte des 19. Jahrhunderts vermutlich als Werbestrategie ausdachte, als Fächer begannen an Bedeutung zu verlieren.
Noch heute werden Fächer verkauft – besonders oft im Urlaub.
