Promenadenkleider

Frauen von gehobenem Stand trugen diese Kleider, wenn sie in ihrer Freizeit über die Promenaden flanierten und sich so in der Öffentlichkeit präsentierten. Diese Beschäftigung wurde durch den Ausbau solcher aufwendig gestalteten Fußgängerzonen im 19. Jahrhundert immer beliebter. Promenaden waren oft, besonders in Seebädern, das Zentrum des kulturellen Lebens. Der „Führer durch das königliche Seebad Norderney“ von 1903 zählt einige Gründe auf, warum das Flanieren damals so beliebt war: So bot die über 2500 m lange Promenade Norderneys damals Abendkonzerte, internationale Gesellschaft, einen eisernen, weit ins Wasser ragenden Steg und natürlich gesunde frische Luft, die aufgrund der elektrischen Straßenbeleuchtung besonders lange genossen werden konnte. Bis 1909 badeten Männer und Frauen jedoch noch getrennt. Männer mussten daher zu den Badezeiten der Frauen auf Spaziergänge auf dem am Damenstrand liegenden Teil der Promenade verzichten.